Lev Prchala

fr. General und Exilpolitiker

* 23. März 1892 Schlesisch-Ostrau

† 11. Juni 1963 Feldbach

Wirken

Lev Prchala wurde am 23. März 1892 in Schlesisch-Ostrau als Sohn eines Bergmanns geboren. Er besuchte eine höhrere Schule und studierte an der Universität Wien Rechtwissenschaften. Mit Kriegsausbruch trat er in die österreichisch-ungarische Armee ein und geriet als Oberleutnant in russische Gefangenschaft. Hier stellte er sich der tschechischen Legion zur Verfügung und kämpfte gegen die deutschen Truppen und später auch gegen die Rote Armee in Sibirien. Die Bolsbhewiken setzten damals auf seinen Kopf einen Preis von einer Million Rubel. Trotzdem konnte er sich durch ganz Sibirien nach Wladiwostok durchschlagen und aus der Gefangenschaft entfliehen.

Nach Gründung des CSR wurde er als Oberst in deren neugebildete Armee übernommen, in der er zuletzt den Rang eines Divisionsgenerals bekleidete. Den ihm 1933 angebotenen Posten eines Generalstabschefs der tschechoslowakischen Armee hatte er als Gegner der damaligen Außenpolitik abgelehnt. 1938 hat er sich gegen den Beschluß Beneschs, die Münchener Kapitulation anzunehmen, gewendet, vor allem unter Hinweis darauf, daß 90 Prozent aller Sudetendeutschen trotz ihrer Gewissenskonflikte während der Sudetenkrise dem Mobilisierungsbefehl nachgekommen waren.

Als im Zusammenhang mit der Abtrennung der Sudetengebiete auch in der Karpaten-Ukraine Selbständigkeitsbestrebungen aufflammten, wurde P. im Jan. 1939 zum kommandierenden ...